Station 6: Wohnhaus von Georg Moritz Lowitz
Lage: Eckhaus zwischen der Oberen und Unteren Söldnersgasse
Hier stand das Toplerhaus, das auch als "Schlößlein am Ponersberge" (= Paniersplatz) bekannt war. Es wurde im zweiten Weltkrieg vollständig zerstört und durch diesen vergleichsweise schmucklosen Neubau ersetzt. Mitte des 18. Jahrhunderts war es der Wohnsitz von Georg Moritz Lowitz (1722-1774), der von hier aus astronomische Beobachtungen durchführte. Als Sohn eines Zainergesellen (Drahtzieher) hatte er zunächst eine Lehre als Goldschmied absolviert. In seiner Freizeit beschäftigte er sich autodidaktisch mit Mathematik und Physik. Darin war er so erfolgreich, dass er 1745 vom Verlag Homanns Erben als Kartograf angestellt wurde. 1751 wurde er Professor für Mathematik am Egidiengymnasium und erhielt die Aufsicht über die Nürnberger Sternwarte. Deren Geräte waren allerdings in einem so schlechten Zustand, dass er sie im Herbst 1751 abbauen ließ. Seine Bemühungen um einen Neubau scheiterten allerdings. Entmutigt und enttäuscht von den Nürnberger Verhältnissen nahm Lowitz 1755 eine Professorenstelle für praktische Mathematik in Göttingen an. Diese Stelle gab er später auf und ging nach St. Petersburg. Bei Vermessungsarbeiten nahe der Wolga geriet er 1774 in die Hände aufständischer Rebellen, von denen er "erst gespisset und hernach aufgehangen worden."