Station 7: Die Eimmart-Sternwarte

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Lage: Vestnertorbastei auf der Nürnberger Burg

Hier errichtete Georg Christoph Eimmart (1638-1705) im Herbst 1678 die erste Nürnberger Sternwarte. 1688 musste er die Bastion kurzfristig räumen, da Gefahr bestand, dass die Franzosen ins fränkische Gebiet einfallen. Bereits im folgenden Jahr konnte er den Betrieb wieder aufnehmen. Nach seinem Tod 1705 wurde die Sternwarte von der Stadt Nürnberg angekauft. Neuer Sternwartendirektor wurde Eimmarts Schwiegersohn Johann Heinrich Müller (1671-1731), der 1710 einem Ruf nach Altdorf als Professor für Mathematik folgte. Von 1710 bis zu seinem Tod 1750 leitete Johann Gabriel Doppelmayr (1677-1750) die Sternwarte. Dessen Nachfolger Georg Moritz Lowitz (1722-1774) ließ 1751 die unterdessen völlig veralteten Geräte abbauen. Pläne für eine Neuaufstellung scheiterten jedoch an den Finanzen der Stadt Nürnberg.

Die Bedeutung der Eimmart-Sternwarte ist weniger in den wissenschaftlichen Arbeiten zu suchen, vielmehr bildete Eimmart zahlreiche junge Menschen in der beobachtenden Astronomie aus, die später wichtige Beiträge in der Astronomie und Geografie leisteten. Zudem öffnete er seine Sternwarte für die Bevölkerung, so dass hier von der ersten Volkssternwarte der Neuzeit gesprochen werden kann. 2007 wurde zur Erinnerung an Eimmart das hier zu sehende Denkmal enthüllt.

Das Germanische Nationalmuseum unterhält auf der Burg eine Dependance, die der Burggeschichte gewidmet ist. Im ersten Stock des Museums findet sich auch eine kleine, der Nürnberger Astronomiegeschichte gewidmete Abteilung. Zu sehen sind ein großer Quadrant, der von Johann Philipp von Wurzelbau (1651-1725) verwendet wurde sowie ein von Eimmart in Auftrag gegebenes heliozentrischen Planetarium, das an der Universität in Altdorf dazu verwendet wurde, den Studenten die Bewegungen der Planeten um die Sonne zu veranschaulichen. Daneben finden sich einige Stiche zur Eimmart-Sternwarte sowie vier Portraits Nürnberger Astronomen.